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Was bringt das neue Energiegesetz?

10. Mai 2017

Kantonsrat Franz-Xaver Risi, Lachen

Ein Teufelswerk scheinen sie zu sein, die beiden Energievorlagen, über die wir am 21. Mai abstimmen. Bei einem Ja, so die Botschaft, drohen der Schweiz Pest und Cholera – oder noch Schlimmeres. Ein unverantwortliches Experiment in Zeiten grösster gesellschaftlicher Unsicherheit, wird uns in millionenteuren täglichen Inseraten – wer die wohl bezahlt? – vorgegaukelt. Bei einem Ja wird die Schweiz nicht nur unsicherer, wir verlieren auch noch an Lebensqualität, müssen höhere Steuern bezahlen, die Landschaft wird verschandelt, es gibt mehr Bürokratie und Planwirtschaft und wir werden erst noch durch den Staat überwacht. Wahrlich ein pralles Paket an Grausamkeiten und biblischen Plagen.
Wer derart dick aufträgt, so habe ich gelernt, hat meist schlechte Karten und keine Argumente. Mit etwas Ruhe und bei kühlem Kopf betrachtet, überzeugen die Pro-Argumente. Wollen wir bei der Energieversorgung auf Jahre hinaus vom Ausland abhängig bleiben? Heute werden rund 80 Prozent des Schweizer Energieverbrauchs in Form von Öl, Gas und Uran importiert. Wäre es nicht schlauer, verstärkt auf eigene, erneuerbare Energien zu setzen, bei denen die Wertschöpfung hier bei uns bleibt? Wollen wir uns nochmals für viele Jahre vom Atomstrom abhängig machen, statt endlich auf neue Technologien zu setzen, welche unsere Welt nicht weiter gefährden?
Die kantonale Energieinitiative will zwei Dinge: Einmal sollen Neubauten künftig Plusenergie-Gebäude sein, also aufs Jahr gerechnet mehr Energie produzieren als sie verbrauchen; zum zweiten können bestehende Bauten mit wenigen Vorgaben und innert vernünftiger Zeit energetisch saniert werden. Ist das denn so falsch und teuflisch? Ist es im Gegenteil nicht sinnvoll, mit effizienten Massnahmen unsere Gebäude zu sanieren, so dass bis zu 40 Prozent weniger Energie verbraucht werden? Anders als oft behauptet wird, schafft die kantonale Initiative nicht neue Regelungen, sie ist im Gegenteil viel liberaler und unbürokratischer, weil sie mit Anreizen arbeitet. Und das hiesige Gewerbe profitiert: Lokale Handwerker sind in der Lage, Gebäude energetisch zu bauen und zu sanieren. Das schafft Arbeit und Verdienst für das regionale Gewerbe.
Angstmacherei und Schreckensszenarien sind nie gute Ratgeber. Geben Sie sich einen Ruck, stimmen Sie für eine zukunftsgerichtete Energiepolitik, die unsere Schweiz unabhängiger und lebenswerter macht. Legen Sie sowohl bei der eidgenössischen Energiestrategie wie auch bei der kantonalen Energieinitiave zweimal ein Ja ein!